Tonspuren
– Popblog
«Katholisch si das fägt»
Am Sonntag war Kinderkonzert mit der Quasi-Band Trampeltier of Love. Das Kind wurde zwar zunächst von einer ersten schönen Lärmattacke von Matto Kämpf, Simon Hari und Marc Unternährer in die Flucht geschlagen, was allenfalls auch mit dem fehlenden Sirup zu tun hatte. Spätestens bei der Videopremiere von «Katholisch» war wieder alles gut. Weil: Sommer! Papstkostüme! Aare! Pommes Chips! Und einem Text, den nur reformierte Spassbremsen nicht lustig finden. Deshalb nun hier: Clip ab.
Oneohtrix Point Nevers «Animals»
«Garden of Delete»: Das ist die Teenage-Angst-VHS-Platte von Oneohtrix Point Never aus dem vergangenen Jahr, vor der ich mich vor dem Hören immerzu fürchte und die dann eben doch seltsam berührt. Nun gibts den Videcolip zum tieftraurigen «Animals» – mit einem ziemlich kaputten Val Kilmer.
All to Myself
Die Mitglieder der Dirty Projectors der Ära «Bitte Orca» sind mittlerweile vereinzelt, doch das macht nichts. Oder zumindest nicht, wenn in diesem Atomisierungsprozess Lieder wie «All to Myself» von Amber Coffman entstehen. Der momentane Song on repeat.
Blood Orange: «Freetown Sound»
Das Album seines Lebens: Mit «Freetown Sound» erschafft Devonté Hynes ein vielstimmiges Pop-Opus zur Zeit. Der nachgereichte Artikel zu einer der Platten des Jahres, der auch in diese Solange-Appreciation-Days prima passt.
Die Herbstplattenkiste 2016
Die Sonne ist noch goldig, doch die Melancholie des Winters sind eben auch nicht mehr weit. Aus diesem Grund: Eine Herbstplattenkiste mit vier aktuellen Platten der Saison.
Am Tisch mit Solange
Ein kurzfristig angekündigtes Album nehme ich in diesem Jahr noch (die Ausnahme wird das Dirty-Projectors-Album sein), und meine Wahl fällt auf «A Seat at the Table» von Solange Knowles. Bis die Musik, an der auch Dev Hynes und Kelela mitbeteiligt sind, am 30. September erscheint, dreht ihr grosses «Losing You» noch ein paar Runden.
!Dirty Projectors!
Und dann ist er nach tagelanger Schnitzeljagd da: der neue Song von David Longstreths Dirty Projectors namens «Keep Your Name». Mehr noch nicht, aber das ist ja schon allerlei.
«Inhale, exhale... love»
Bald steigt in St. Gallen das A-Synth Fest, mit IOKOI oder Nite Jewel. Vor allem aber wird das Label Ghost Box gepriesen.
Mica & Oliver
Es geht weiter – mit einem neuen Track von Mica Levi, die nun mit dem Cellisten und Elektroniker Oliver Coates zusammenspannt. Letzterer wird immerzu mit Radiohead assoziiert – was aber jeweils zu kurz kommt, ist der Hinweis auf seine eigene Platte «Upstepping», auf der Coates sein Instrument auf den gewundenen Dancefloor schickt. Unten deshalb: die erste Single von Mica und Oliver, (der natürlich auch schon Levis Score zu «Under the Skin» interpretiert hat) sowie mein Lieblingstrack aus «Upstepping».
Goldene Akkorde
Ein Lied, das ich in diesem Jahr ganz und gar nicht missen möchte, ist «Golden Chords» von Josh Dibb alias Deakin. Sowieso: Zu Unrecht ist sein Solodebüt «Sleep Cycle» hier untergegangen, die Lobrede wird kommen, versprochen, spätestens am Ende des Jahres.
Fanbriefe in Songform
In ihren Songs grüssen Musiker immer wieder direkt ihre Vorbilder und Einflussgrössen – die oftmals unerreichbar sind. Genau diesen Fansongs widmet sich der Sampler «Heroes», der zum 40. Geburtstag der Rough Trade Shops erscheint. Fünf Songs aus dem üppigen Sampler, kurz angespielt.
Film-Rips
Chris Cohen, der im Frühling mein immer noch liebstes Album des Jahres veröffentlicht hat, spielt nächste Woche zwei Konzerte im Vorprogramm von Frankie Cosmos. Nun hat er aus alten Erziehungs-, Animations- und Dokumentarfilmen einen kuriosen Mix zusammen kompiliert, der in seiner kosmischen Eigenart zuweilen an die Studioforschungen von Joe Meek erinnert. So lässt es sich prima starten in die neue Woche.
Saturday Night!
Es ist noch nicht Samstagnacht, oder irgendwie doch: Weil Devendra Banhart hat einen neuen Song veröffentlicht, der glücklicherweise dort weiterfährt, wo «Mala» und sein Arthur Russell-Cover aufhören.
Deerhoof: «The Magic» & Clippremiere
Die Gummiball-Band Deerhoof schreddert auf ihrem neuen Album «The Magic» die Rockgeschichte. Und natürlich tut sie das auf ihre ureigene, fantastische Weise.
Frank Ocean: «Blond»
Das ist nicht die Form, die dieses Album verdient hat (eigentlich verdient es kein Album), aber es ist nun mal so: Irgendwie muss ich beginnen, «Blond» (oder «Blonde») beizukommen – und sei es nur mit diesen Track-für-Track-Notizen. Immerhin: ein Anfang (und: «I got two versions»).