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Das Pitchfork-Festival in Chicago war einst ein Sehnsuchtsort. Mit dem Ableger in Paris, der ständig anwachsenden Big-Business-Sponsorenanzahl und der generellen Stromlinienförmigkeit des Indie-Industrie-Komplexes hat sich das aber rasch gelegt. Auch, weil sich das Festival bequem streamen lässt. Der Fahrplan fürs Wochenende – auch für Gurtengeschaffte, die noch ein paar nominell ganz okaye Konzerte sehen möchten.
Sieben Stunden Zeitdifferenz hat Chicago – und da das Pitchfork Festival früh beginnt und ortszeittechnisch sehr früh endet, gibt es nicht allzu tiefe Nachtschichten. Das Programm beginnt um 22:30 mit Hundred Waters, doch besser wirds um 23:15 mit Factory Floor, die nun endlich auch einmal hierzulande spielen sollen. Von da an kann eigentlich alles angeschaut werden, vor allem aber natürlich Avey Tare's Slasher Flicks um 02:15 (die auch hierzulande auftauchen müssen) und das Konzert von Beck um 03:30 (wie wird dieses Set aussehen, so es denn überhaupt übertragen wird?). Und wie Giorgio Moroder spielen wird? Nun, etwa so:
Am Samstag wirds weniger spät, da Neutral Milk Hotel natürlich nicht via Stream zu sehen sein werden. So schaut man sich am besten St. Vincent (2:25), tUnE-yArDs oder Danny Brown an – wie auch FKA Twigs, damit man nicht an Boden verliert.
Weiter gehts am Sonntag: Bei Perfect Pussy (20:45) darf man sich bereits auf das Konzert im Bad Bonn vorbereiten. Earl Sweatshirt, der kürzlich alle anderen Auftritte abgesagt hat, ist immer noch im Aufgebot (21:50), ehe ich mir zum Tagesausklang Real Estate gebe (23:45). Und wer sich die Lampe am Wochenende nicht genug gefüllt hat, bleibt wach bis Hudson Mohawke, dem Party-Krösus unter den Warp-Elektronikern.
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